Universität Bonn

Hochschulrechenzentrum

29. Februar 2024

BONNET Bauarbeiten an der Kabel-Trasse nach Endenich BONNET Bauarbeiten an der Kabel-Trasse nach Endenich

Anstehende Abrissarbeiten am Kreuzungspunkt der B56 mit der BAB 565 (Endenicher Ei) durch die Autobahn GmbH machten eine kurzfristige Umverlegung der im unmittelbaren Baubereich liegenden Kabel-Trassen der Universität notwendig. Betroffen waren mehrere Glasfaser-Kabel zwischen Poppelsdorf und Endenich, die eine der Hauptverbindungen auf dem Kernnetz des Uni-Netzes (BONNET) bilden. Für die Umverlegung war es notwendig, die bestehenden Kabel (welche aus insgesamt etwa 350 Glasfasern bestehen) vor und hinter dem Baubereich aufzutrennen und über eine alternative Kabeltrasse, die zusammen mit der Autobahn Gmbh erstellt wurde, neu zu verlegen und durch sogenannte Spleißmuffen wieder zu verbinden.


Für die Umverlegung wurde von der Autobahn GmbH ein nicht verschiebbares Zeitfenster vom 09.02. bis zum 23.02.2024 vorgegeben. Bis zum 09.02.2024 wurden durch die Autobahn GmbH vorbereitende Bauarbeiten durchgeführt und ab dem 23.02.2024 standen die Sperrung der BAB 565 und in der Folge Abrissarbeiten an dem Brückenbauwerk "Endenicher Ei" an. Die Herausforderung bestand nun darin, die umfangreichen Vorbereitungen, Termine mit geeigneten Dienstleistern und die erforderlichen Materiallieferungen im vorgegebenen Zeitfenster zu organisieren und unterzubringen.


Sehr wichtige Datenverbindungen nach Endenich waren bereits und sind weiterhin durch wege-redundante Leitungen über das Hauptgebäude und die Römerstraße nach Endenich abgesichert. Nicht redundante Verbindungen wurden soweit wie möglich auf Ersatzleitungen über andere Kabelwege umgeschaltet, um die Ausfälle im BONNET so gering wie möglich halten zu können.  Für wenige Verbindungen, wie z.B. die Glasfaser-Verbindung zum Campus Klein-Altendorf, konnten keine temporären Zwischenlösungen über andere Wege möglich gemacht werden, so dass hier mit einem Ausfall von ein bis zwei Tagen gerechnet werden musste. Im Rahmen der Vorbereitungen mussten zudem geeignete Punkte für die Auftrennung der Verbindung gefunden werden. Die Trassenschächte unmittelbar vor und hinter dem Baubereich waren aufgrund der schlechten Zugänglichkeit, die auch für künftige Arbeiten wichtig sind, wenig geeignet. Neben einer guten Zugänglichkeit müssen die Schächte genügend Platz für die Unterbringung der Spleißmuffen und künftige Erweiterungen bieten. Nachdem geeignete Schächte gefunden waren, musste durch Trassenprüfungen sichergestellt werden, dass auch die Ersatzkabel durch die Trassen bis zu diesen Schächten eingezogen werden können. Im Vorfeld wurde zudem die Entscheidung getroffen, statt einzelner Kabel sogenannte "Speedpipes" in die Trassen einzuziehen. Das sind dünne Leerrohre in die dann später Glasfaserbündel über längere Distanzen eingeblasen werden können. Das hat den Vorteil, dass bei Nachrüstungen die Kabel, welche im Abstand von etwa 100 m angeordnet sind, nicht von Schacht zu Schacht eingezogen werden müssen. Dies wäre jedes Mal mit Absperrungen im öffentlichen Bereich verbunden und wird daher versucht zu vermeiden. Das Einblasen der Glasfaserbündel in bestehende Speedpipes kann über deutlich längere Distanzen erfolgen, ohne dass Schächte auf dem zwischen den Endpunkten liegenden Trassenweg geöffnet werden müssen und erleichtert damit zukünftige Erweiterungen/Arbeiten an der Verbindung nach Endenich.


Im Rahmen der Vorbereitungen ergab sich, aufgrund der Verteilung der belegten und noch freien Glasfasern auf die verschiedenen Glasfaserbündel der Kabel, die Möglichkeit, die Auftrennung und Umspleißung sukzessive (pro Glasfaserbündel aus 12 Fasern) durchzuführen. Gegenüber der logistisch deutlich einfacheren Auftrennung und Umverlegung des gesamten Kabels in einem Schritt, ergaben sich durch die sukzessive Spleißung und insbesondere den gleichzeitigen Einsatz von zwei Spleißteams an beiden Enden der Umverlegung, deutlich minimierte Ausfallzeiten im BONNET.

Am Freitag, dem 16.02.2024 um 13:55 Uhr war es dann soweit:  Mit der Verbindung zum Campus Klein-Altendorf wurde begonnen und durch die Optimierungen des Ablaufs konnte die Umstellung in weniger als 15 Minuten durchgeführt werden.  Der Großteil kritischer Fasern wurde dann am Samstag, dem 17.02.2024 zwischen 07:00 und 15:00 Uhr umverlegt. Weitere, weniger kritische Fasern wurden zwischen dem 19. und 20.02.2024 umverlegt. Soweit es sich in den Arbeitsablauf integrieren ließ, wurden die notwendigen Durchgangsmessungen der Glasfasern in die Spleißarbeiten integriert, mit besonderer Präferenz auf die kritischen Verbindungen. Weitere Messungen sowie die noch notwendigen Folgearbeiten wurden dann in den nachfolgenden drei Wochen abgearbeitet.

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Trotz der Komplexität konnte die Umverlegung innerhalb des vorgegebenen Zeitraums erfolgreich und ohne größere Ausfälle im BONNET umgesetzt werden. Eine besondere Herausforderung war insbesondere der gleichzeitig weiterlaufende Baustellenbetrieb am Endenicher Ei, der die Vorbereitungen für die Umverlegung auch immer wieder für mehrer Stunden blockierte. Die gemeinsame Entscheidung des HRZ-Betriebsteams mit den Dienstleistern und den Kooperationspartnern, nicht den einfachsten Weg der Umverlegung zu gehen, sondern eine sukzessive Umverlegung zu wählen, stellte sich als optimale Lösung heraus. Die Ausfälle bei der größten Baumaßnahme am Kernnetz des BONNET (seit dessen Aufbau im Jahr 2000) konnten durch die gewählte Vorgehensweise auf ein absolutes Minimum reduziert werden. 

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